Die Osterferien haben bei uns heute in der Kita begonnen. Die Große bleibt also eine ganze Woche zu Hause.
Die Ferien habe ich als Anlass zu einem längeren Besuch bei meinen Eltern genommen. Sie wohnen in einem kleinen Dorf in Baden-Württemberg in der Nähe von Stuttgart. Ihr könnt euch vorstellen, dass sie ihre Enkelkinder nicht jedes Wochenende sehen können und daher oft große Sehnsucht nach Ihnen haben :-).
Wir versuchen zwar alle 6-8 Wochen runterzufahren aber selbst dann ist der Besuch immer nur recht kurz und die Zeit mit den Kindern schnell vorbei. Mir tut es immer etwas Leid, dass wir so weit weg wohnen und meine Eltern die Kids nicht öfter und länger sehen können. Daher versuche ich Schließzeiten für längere Besuche in der Heimat zu nutzen. Da mein Freund leider keinen Urlaub hat, muss ich alleine mit den Kids runterfahren. Zur Erinnerung, der Kleine ist 7 Monate alt und die Große bald 3 Jahre alt.
Am Sonntag hieß es dann, Kofferraum voll packen, Kinder ins Auto setzen und ab gehts Richtung Süden.
Ich bin schön öfter alleine oder auch mit der Großen zu meinen Eltern gefahren.
Das letzte Mal waren wir im Sommer hier – Hochschwanger und zu Beginn meines Mutterschutzes. War alles kein Problem!
Aber mit Kleinkind UND Baby alleine knappe 600 Kilometer zu fahren ist für mich eine Prämiere. Ich hatte daher etwas Bammel (was ich bisher vor einer Autofahrt noch nie hatte). Zudem zahnt mein Kleiner gerade auch noch und war einen Tag vor Abreise einfach unausstehlich und quengelig :-(. Mir kam ganz kurz der Gedanke, die Fahrt und unseren Aufenthalt abzublasen. In meinem Kopf spielte sich auch schon die absolute Horrorfahrt ab. Schreiendes Baby, quengeliges Kleinkinder und mich völlig entnervt und gestresst, da wir gefühlt jede Stunde einmal anhalten müssen. Puhhh, will ich das wirklich? Eigentlich hatte ich keine Wahl. Meine Eltern haben sich beide diese Woche frei genommen, damit sie Zeit mit den Enkelkindern verbringen können. Und das wollte ich Ihnen nicht wegnehmen. Also Augen zu und durch!
Doch es kam ganz anders!
Die Fahrt war recht entspannt. Der Kleine hat zwar nach dem Losfahren kurz gemeckert und gejammert. Die Große und ich summten ihm mit dem Kinderlied „Hänsel und Gretel“ in den Schlaf. Für die nächsten Stunden habe ich dann auch nichts mehr von ihm gehört.
Mit der Großen habe ich mich dann eine Weile unterhalten. Sie erzählte mir, was alles der Papa und die Mama (als wir) gemacht haben als sie Kinder waren. Und als ich ihr dann sagte, dass sie ja auch ein Kind ist, kam diese tolle Antwort:
Ich bin kein Kind, ich bin eine Königin!
Nach dem ich ihr dann zig mal erklären musste warum Oma und Opa so weit weg wohnen, einem Quetscht sowie einer kleinen Packung Gummibärchen später, hat sie sich erstmal selbst beschäftigt und ist dann auch eingeschlafen. Innerlich sprang ich vor Freude und drückte aufs Gaspedal 🙂
Mit zwei schlafenden Kids hinten bin ich dann entspannt fast die komplette A9 runter gefahren. Nach ein paar Stunden kamen bei mir die ersten Gedanken auf, ob es meinem Kleinen da hinten denn auch gut geht und ob er noch atmet. Die Große kann ich mittlerweile im Rückspiegel sehen, aber den Kleinen leider nicht. Uns ist vor kurzem der Spiegel für die Kopfstütze kaputt gegangen und bisher haben wir noch keinen Ersatz besorgt.
Da die Gedanken immer prominenter wurden und es mir einfach keine Ruhe ließ, bin ich mal an einen Parkplatz rangefahren. Und just in dem Moment, in dem die Räder standen, haben beide Kinder laute von sich gegeben. Ich bin dann gaaaaanz schnell weitergefahren.
Der Rest der Strecke war dann ähnlich unkompliziert 🙂 Wir haben kurz darauf eine Mittagspause gemacht und mussten danach noch mal kurz an einen Parkplatz ranfahren, aber das war es auch schon.
Meine Tipps für eine entspannte Autofahrt
- Entspannt los fahren: ich habe diesmal am Vorabend gepackt um nicht in den Packstress am morgen zu kommen. So mussten wir nur das Auto beladen und es konnte losgehen
- Vorbereitung: neben dem vorabendeichen Packen gehört zur Vorbereitung für mich ein Tasche mit Getränken und Snacks für die Fahrt. Sowohl für die Kinder als auch für mich. Diese Tasche stelle ich auf den Beifahrersitz. Es ist wichtig, dass die Tasche eine große Öffnung hat, so dass man bequem reingreifen kann und leicht an die Dinge kommt, die man gerade braucht. In meiner Provianttasche befanden sich Quetschis, Kekse, Tupperdose mit Obst und Gemüse, unsere Trinkflaschen, Spielzeug und Süssigkeiten. So konnte ich bei Bedarf immer wieder was herbei zaubern, wenn es der Großen doch langweilig wurde oder sie etwas brauchte.
- Sitzordnung: die Große sitzt hinter dem Beifahrer und der Kleine hinter dem Fahrer. Diese Sitzordnung hat den Vorteil für mich, dass ich während der Fahrt der Großen ihr Getränk oder mal einen Snack reichen kann. Genauso kann sie mir alles wieder zurückreichen ohne das ich mich verrenken muss.
- der richtige Zeitpunkt: Schlafzeiten der Kinder nutzen. Ich habe mich bei der Abfahrt an die Schlafzeiten vom Kleinen orientiert. Er hält nach dem Frühstück sein Vormittagsschläfchen. Ergo, sind wir nach dem Frühstück losgefahren und ich ihn davor noch kurz gestillt.
- Pausen genießen: wenn man dann mal ne Pause einlegt, dann sollte man sie auch genießen. Viele Rastplätze haben mittlerweile tolle Spielplätze. Sowohl indoor als auch outdoor. Nehmt auch die Zeit und lasst die Kinder dort eine Weile spielen, auch wenn man dann eine Stunde später ankommt. Die Große kann sich dann in der Pause kurz austoben und ist für die Weiterfahrt wieder müde 🙂 Bei uns gibt es mittlerweile die Tradition, dass wir immer zu McDonalds oder Burger King gehen, wenn wir zu Oma und Opa fahren. Ich weiß, es ist nicht das gesundeste und beste essen, aber hey, wer mochte das denn nicht als Kind? Dort gibt es dann auch immer eine Juniortüte. Auf der restlichen Fahrt ist die Große mit dem neuen Spielzeug beschäftigt.
Es gibt noch eine Menge toller Spielideen für Autofahrten mit Kindern. Aber dafür sind meine Kinder noch zu jung. Aber da die Kleinen schneller groß werden als man schauen kann, sammel ich bereits Ideen für die zukünftigen Autofahren mit Kindern auf meinem Pinterestboard „Autofahrten mit Kindern„. Schaut doch mal vorbei.
P.S. deponiert immer und überall Feuchttücher im Auto 🙂